Auf der Suche nach Grenzen in der Malerei gab es eine persönliche Diskrepanz meiner Selbst in Hinblick auf reale und surrealistische Sichtweisen und Darstellungsformen der zweidimensionalen Bildsprache.
Der Realismus meinerseits fand nicht wirklich statt, denn all mein Sehen und Fühlen der realen Welt war auf allen Ebenen der Wahrnehmung verwoben mit den Aspekten des Surrealismuses und es fand keine wirkliche Unterscheidung statt.
Die Wirklichkeit um mich herum trieb mich förmlich in den geistigen Surrealismus, so dass mein Tun und Handeln nicht mehr real war - wie im Leben so im Malen ....
Die Quadratur des Kreises spiegelt sich im linearen Malstil und der Suche nach Kontinuität im Sehen wieder.
Im bildlichen Realismus sucht der Surrealismus sexuelle Befriedigung und die geistige Offenbarung.
Es scheint die gleiche Art und Weise und doch ist es eine andere Welt, eine andere Wirklichkeit, eine andere Dimension...
Die versteckten Dimensionen in der zweidimensionalen Bildersprache werden nur dem Betrachter sichtbar, der bereit ist seine Grenzen des eigenen Geistes los zulassen.
Die Anforderung des Malers besteht also darin den Betrachter aus seiner realen Welt zu führen, ihn in die Absurdität des Geistes zu stürzen und weit hinten ein Netz zu spannen in dem der Betrachter sich fallen lassen kann.
Hat er dies erreicht hat er ein Meisterwerk geschaffen.
An Tagen der Hoffnungslosigkeit verfallen wir in der Sehnsucht nach den Schöpfer und wünschen uns Erlösung von den Tragödien unseres Daseins. An den anderen Tagen blicken wir nicht einmal gen Himmel, empfinden kein Gefühl für unsere Umwelt, geschweige denn für uns selbst. Warum auch!
Wir nageln Sie tagtäglich ans Kreuz und empfinden keine Reue, Scham oder Ungerechtigkeit. Wir sehen uns immer auf den rechten Pfad, während im Meer die Kinder Gottes ertrinken. Sie steigen auf ins Himmelreich, welches zum bersten gefüllt ist, doch wir sitzen allein auf dem Sofa und lassen uns mit Dummheit berieseln.
In der Mitte des Kopfes entspringt ein Gedanke des Frohsinn und flieht sofort auf nimmer wiedersehen in die Welt des Fernsehens.
Da sitzen wir nun mit uns selbst und finden keinen Anfang, geschweige denn ein Ende - wir sind jedoch zu feige uns selbst ein Ende zu setzen in der Nichtigkeit unseres Daseins.
Auf dem Weg nach Amerillo war ich versucht mir das Leben zu nehmen. Nachdem ich den dritten Versuch überlebt hatte drehte ich mich um und sah die Erlösung in der Sonne schmelzen. Mein Schmerz, der keiner war, saß so tief in der Seele meiner Gedanken, dass es mir nicht möglich war der realen Welt zu folgen. Ich legte mich nieder in die Furchen des Weges, konnte das vorbei fahrende Wagenrad wahrnehmen, spürte die Erschütterungen des Lebens in mir und schlief beruhigt ein. Nach Stunden des erholsamen Schlafes, erwachte ich wie neu geboren, fröhlich wie ein Knabe beim Spiele mit dem Ball. Blickte auf und sah die neue Stadt am Horizont enstehen, mit Türmen und Dächern, Giebeln und rauchenden Schornsteinen, wie in alten Zeiten meiner Phantasie. Mutig schritt ich aus das Neue zu entdecken und das Herz war voller Glück und Zuversicht. Getragen von der Hoffnung erreichte ich die Grenzen meines Daseins, sah mich erschrocken um, wie aus einen Traum erwacht spürte ich meine geschunden Glieder, das Messer im Herzen und die Last auf der Seele liegen - " Ich habe ihre Frage nicht verstanden! Könnten Sie sie bitte wiederholen?" sprach mein Therapeut mit ruhiger Stimme. Ich setzte mich auf und verstand die Welt nicht mehr. Wo war ich, was machte ich hier in diesem schäbigen Stuhl, diesem düsteren, klammen Zimmer?
Ich wiederholte meine Frage:
" Bin ich schon tot " ?
Die Antwort blieb er mir schuldig und die Rechnung kam per Fax.
Udo Fugmann
Art-Designer & Kunstmaler
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